Gegeben:
kv [m³/h]

V' [m³/h]

delta pv [Pa]

av [-]

Gesucht:

Ventilauswahl

Ermitteln sie den erforderlichen kv Wert ihrer Armatur bei der gewünschten Ventilautorität. Der kv Wert ist der Durchfluss Volumenstrom einer Armatur bei etwa 1 bar Druckabfall und einer Wassertemperatur von 5-30°C. Der kvs Wert ist dieser Durchfluss bei 100% Hub, also voll geöffnetem Ventil. Die Regelungskurve der Armatur sollte um den hier ermittelten kv Wert günstige Eigenschaften besitzen (z.B. ein stetig lineares Regelverhalten).

Hydraulischer Abgleich

Zum hydraulischen Abgleich ihrer Anlage haben sie mit dieser Berechnung drei Möglichkeiten:

1) Prüfung der Regelbarkeit: Ermitteln sie die Ventilautorität einer gegebenen Armatur, indem sie ihren kv Wert bei der an ihr anstehenden Druckdifferenz eingeben. Dieser kv Wert lässt sich aus dem kvs Wert, der Druckdifferenz und der Dichte rho des Mediums auf folgende Weise berechnen:

(Quelle: Wikipedia "kv-Wert")

Die Ventilautorität sollte für gute Regelungseigenschaften zwischen 0,3 und 0,6 liegen. 

2) Strangeindrosselung/Pumpenwahl: Ermitteln sie den anzustrebenden Druckabbau der Strangleitung dpv, der über ein Strangventil eingedrosselt werden kann, oder (wirtschaftlicher) mit der Förderhöhe des Druckerzeugers in diesem Betriebspunkt abgestimmt werden muss.

3) Strangleistung: Bei vorgegebenen hydraulischen Werten können sie den resultierenden Volumenstrom bestimmen, der durch diesen Strang fließt, und damit die Lieferleistung (z.B. Wärmeleistung bei Warmwasserheizungsanlagen und bekannten Temperaturen) ermitteln.

Ventilautorität

Die Ventilautorität beschreibt das Verhältnis von Druckabfall am Ventil zu gesamtem Druckabfall, d.h. Druckverlust des Stranges plus Druckabfall am Ventil:

av= dp(Ventil) / ( dpv + p(Ventil) )

Bei kleinen Werten für die Ventilautorität fällt relativ wenig Druck am Ventil ab. Das bedeutet, die Ventilstellung hat relativ geringen Einfluss auf den Druckverlust und damit auf den sich einstellenden Volumenstrom des Stranges. Ventile mit wenig Ventilautorität können ihre Sollwerte schlecht beziehungsweise überhaupt nicht einregulieren.

Bei großen Werten für die Ventilautorität fällt relativ viel Druck am Ventil ab. Dies verbessert die Regelungseigenschaften des Ventils bis zu einem gewissen Grad, wird jedoch ab Werten von av>0.6 unwirtschaftlich, da der Gesamtdruckverlust der Anlage steigt und relativ viel elektrische Leistung von den Pumpen verbraucht wird. Fällt zuviel Druck am Ventil ab, steigen außerdem die Strömungsgeräusche: pfeiffende Thermostatventile an hydraulisch schlecht abgeglichenen Heizungskreisläufen sind ein bekanntes Beispiel: Zur Vermeidung von Strömungsgeräuschen ist ein Druckabfall am Ventil von 100mbar oder 10 000Pa ideal. 200mbar oder 20 000 Pa sollten nicht überschritten werden.

- Werbung -